Der Weihnachtsmann ist ein alter Drecksack

von Josiane Balasko, Marie-Anne Chazel, Christian Clavier, Gérard Jugnot, Thierry Lhermitte, Bruno Moynot
Deutsch von Yvonne Marienfels
Produktion für das Kellertheater Frankfurt
Premiere am 17. November 2006

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Seit zwei Jahrzehnten lacht alle Jahre wieder ganz Frankreich über die Kultkomödie Le père noël est une ordure der Schauspielgruppe le splendid. Zitate des Stücks haben Eingang in die französische Alltagssprache gefunden, in regelrechten Père Noël-Parties werden ganze Passagen des Stückes mitgespielt, wobei die Partygäste die notwendigen Assessoirs mitbringen, wie man es hierzulande von der Rocky Horror Picture Show kennt. Nun zeigt das Kellertheater in einer Inszenierung von Sabine Koch und Sven Eric Panitz erstmals den durchgeknallten père noël in Deutscher Sprache.

Heiligabend in Paris - Stille Nacht und Friede auf Erden - von wegen. Die Gutmenschen Pièrre und Thérèse leisten ganze Arbeit bei Notfreundschaft, der Telefonseelsorge für lebensmüde Chaoten. Doch dieser Abend, geschwängert von sozialer Harmonie, wird gehörig aus dem Gleichgewicht gebracht. Apropos geschwängert, Josette, die grenzdebile Cousine von Thérèse ist auf der Flucht vor ihrem aufgebrachten als Weihnachtsmann arbeiteten Ehemann Felix, der wiederum Thérèse ein ganz besonderes Weihnachtsgeschenk macht.

Währenddessen wird Pièrre von der eigentlich schönsten Naja- Fast-Frau des Abends zu einem flotten Tänzchen aufgefordert. Erfahren Sie darüber hinaus was ein Cheichar ist und wie man ihn trägt, lernen Sie alles über Schlovetnie, wie die Kröte in die Flasche kommt und lassen Sie sich über den Zusammenhang von Hirschhornsalz und einer ukrainischen Schokoladenspezialität aufklären, denn das Leben ist verrückt, ein kleines nacktes Ding wird geboren und ein großes angezogenes Elend wird gehen und glauben Sie uns: Der Weihnachtsmann ist ein alter Drecksack!

Mitwirkende:

ThérèseStephanie Manz
Pierre MortezAlbrecht Pockrandt
KatiaLars Gorski Tonhausen
FélixSven Kube
JosetteDaniela Vollhardt
PreskovichThomas Steinkopff
VerzweifelterSven Eric Panitz
Perverser am TelephonAndreas Müller
Frau am TelephonDoris Enders
zweite Frau am TelephonSabine Koch
RadiosprecherFabian Kania
zahnärztliche Beratung: Dr. Jutta Thomas
Zahntechnik: Ralf Preckel und Christoph Carneim
Originalgemälde: Magret Engel
Strickarbeiten: Ute Stammerjohann
Häkelarbeiten: Brigitte Ehler-Oberhöffken
Puppenkiste: Maren Luedecke
Theatermalerei: Katharina Grodzki
Requisite: Maren Luedecke
Bühne und Ausstattung: Karl-Heinz Ott
Bauten: Bernhard Zarembowicz
Licht: Bernhard Zarembowicz
Plakatgrafik und Bühnenplakate: Matthias Oheim
Photographie: Anja Kühn
Webauftritt: Sven Eric Panitz

Regie: Sabine Koch und Sven Eric Panitz

weitere Aufführungen: 18.,24.,25. November 2006,
1.,2.,8.,9.,15.,16.,22.,23. Dezember 2006 ,

Pressestimmen


Kröte in Schnaps
Weihnachts-Tohuwabohu im Frankfurter Kellertheater

[...]
Der Heilige Abend in den Räumen einer Pariser Telefonseelsorge entwickelt sich hier zur Tour de Force durch Abgründe und Skurrilitäten. [...]

[...]außerhalb Frankreichs ist der Stoff nie so recht bekannt geworden. Die Frankfurter Aufführung unter der Regie von Sabine Koch und Sven Eric Panitz hat die Chance, hieran etwas zu ändern.

Das Team setzt das Stück als fulminant-komische Groteske um, ohne den Holzweg des reinen Klamauks zu gehen, den die Handlung anbietet. Bei allem Slapstick, bei allem Chaos, erweisen sich die Charaktere letztlich als zutiefst tragische Gestalten, die selbst in ihrer Überspitzung noch sehr real und verletzlich daherkommen. Und dennoch den Zuschauer nicht nötigen, sein Lachen zu verschlucken.

Wer also die Nase voll hat vom besinnlich-stillen Weihnachtsabend, der sollte sich Der Weihnachtsmann ist ein alter Drecksack unbedingt ansehen. Hier geht es im Grunde nur unwesentlich schlimmer als daheim zu, dafür aber konsequenter.
Daniel Bartetzko, Frankfurter Rundschau, 27.11.2006



Weihnachtsmann mit Pistole
Festgroteske im Kellertheater

[...] Die Salonkomödie hat sich zur Proletenposse gewandelt. Das Fernsehen macht es täglich vor - und in diesem Fall ist es vielleicht die adäquate Reaktion auf die Trivialisierung von Weihnachten. [...]
Jürgen Richter, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24.11.2006